Everest Trek

Trek zum Everest Base Camp über Gokyo-Tal und Cho La, März 2004

Khumbu Ice Fall und Mt. Everest

2004 war es für Björn und mich mal wieder Zeit für eine Trekking-Tour, fanden wir jedenfalls. Weil uns nicht nach großer Organisation für entlegene Gegenden , geschweige denn Zelten in großer Höhe und Kälte (s. Aconcagua) zumute war, fiel die Wahl ziemlich schnell auf den klassischen Trek zum Everest Base Camp, denn den Everest muß man eh mal gesehen haben. Da ich 1992 schonmal die Annapurna-Runde in Nepal gelaufen war, wußte ich schon, was uns dort an „Infrastruktur“ für Trekker erwarten würde. Nämlich kleine Lodges/Guest Houses, in denen man (für kleines Geld) ein Bett, Essen („Noodle soup, Mister?“) und warmen Tee bekommen würde.

Während der klassische Trek von Namche Bazar, der Hauptstadt der Khumbu-Region, das Khumbu Tal hinauf bis zum Base Camp und wieder zurück führt, entschieden uns für die „slightly-extended version“, bei der man hinter Namche ins Gokyo Tal abbiegt, nach 3,4 Tagen und dem Besuch des Gokyo Ri über den 5.350m hohen Cho La (La=Pass) nach Osten ins Khumbu Tal hinübergelangt und dann bis Gorak Shep, Kala Pattar und Everest Base Camp trekkt. Diese Route hat m.E. mehrere Vorteile: Erstens ist durch den relativ sanften Anstieg des Gokyo Tals die Akklimatisierung einfacher (man kommt bereits gut akklimatisiert in Gorak Shep (5.185m), dem Ort der höchsten Lodge vor dem Base Camp, an). Zweitens sieht man mehr, denn man muß dadurch, daß man gewissermaßen eine Loop läuft, nur das letzte Stück nach/vor Namche Bazar doppelt laufen und sieht natürlich auch das wunderschöne Gokyo Tal mit seinen Seen, den Ngozumpa Gletscher (Ooh, what a name!!!) sowie den spektakulären Blick von Gokyo Ri. Drittens erspart man sich den mörderischen Aufstieg von Pheriche nach Lobuche.

Los geht der Trek in Luhkla am Rande des Khumbu Himal. Entweder man fährt von Kathmandu mit dem Bus und wandert dann ca. 3 Tage durch terrassierte Hügel bis nach Lukhla oder man fliegt eine halbe Stunde zum vollkommen abgefahrenen Flughafen von Lukhla (Beschreibung und Videos s.u.). Wir haben uns für´s Fliegen entschieden, nicht zuletzt aus Zeitgründen. Mit ganz entspanntem Tempo dauert der Trek ab Lukhla ca. 17 Tage, wir waren nach exakt 2 Wochen „durch“, ohne daß wir irgendwie geeilt wären.

Hier unsere Route. Kleiner Tip: Schaut Euch ruhig mal durch Zoomen die Gegend etwas genauer an, im oberen rechten Teil ist die Auflösung sehr hoch, Ihr könnt sogar Zelte im Everest Base Camp und den Trampelpfad auf den Kala Pattar und die Lodges in Gorak Shep sehen.


Everest Base Camp Trek auf einer größeren Karte anzeigen

Teil I: Kathmandu – Lukla Airport

Lukla Airport. In Rankings der gefährlichsten Flughäfen der Welt immer die Nummer 1

Nach einem unspektakulären Flug mit Martin Air (können wir nicht wirklich empfehlen) über Amsterdam nach Kathmandu wurden wir am Flughafen V.I.P.-mäßig von unserem Guesthouse abgeholt. Das Guesthouse lag am Rande des Touri-Viertels Thamel. Der Abend endete in einem Club voller tanzwütiger Nepalesen. Netterweise mußten wir ja schon um 5.30 aufstehen, um zum Flughafen für den Lukhla-Flug zu fahren….

Wie schon erwähnt: Der Flug nach Lukhla mit 12sitzigen Twin Otter Propellermaschinen ist absolut spektakulär und das liegt im wesentlichen an der Landung. Denn der Runway liegt auf einem kleinen Plateau, das vorn steil abfällt und nach hinten durch Berge begrenzt ist. Noch dazu ist die Piste nicht eben. Man landet bergauf, gestartet wird bergab. Da es ein reiner Sichtflug ist, fliegen nur morgens zwei Schichten (Sets) von jeweils ca. 10 Maschinen, was zu wirklich kuriosem Flugbetrieb führt. Eine Maschine landet, fährt oben auf den Parkplatz, lädt Trekker und Gepäck ein und aus und dreht sofort wieder um und startet. Teilweise ist dann gerade schon die nächste Maschine im Landeanflug, so daß es andauernd Situationen zu sehen gibt, in denen eine Maschine startet, während die andere schon richtig nah vor der Landung ist, so daß die startende Twin Otter direkt nach dem Abheben zur Seite wegziehen muß.

Wer sehen möchte, was sich da so abspielt, sollte man einen Blick in diese Video vom Flughafen in Lukhla und vom Landeanflug werfen:

httpv://www.youtube.com/watch?v=DqgZvb37NX0        httpvh://www.youtube.com/watch?v=vqop17wUiDk

(Die Scans der Nepal-Dias sind leider zum Teil etwas farbstichtig geworden, ich bitte um Nachsicht)

Teil II: Lukla – Namche Bazar

Namche Bazar

Vom 2.650m hoch gelegenen Lukla liefen wir zunächst durch relativ dicht besiedeltes Gebiet, das von Landwirtschaft geprägt ist, der erste Tag ist landschaftlich noch relativ unspektakulär. Wegen der sehr kurzen Nacht in Kathmandu, des Jet-Lags, des frühen Aufstehens und vor allem wegen der Tatsache, daß ich wegen meiner Flugangst dummerweise eine Valium genommen hatte, war ich bei der Mittagspause, die wir irgendwo in einem sehr netten open-air Restaurant verbrachten, dermaßen müde, daß ich mich „nur mal für fünf Minuten“ auf die Bank legen wollte. Weil Björn (wahrscheinlich zurecht) befürchtete, daß ich dann gar nicht mehr wachzukriegen sei, verhinderte er „gewaltsam“, daß ich mich hinlegte. Mit einer schwarzen Wolke über dem Kopf taperte ich also weiter, bis wir am frühen Nachmittag in Phakding (für Anglophile ein lustiger Ortsname) in einer erstklassigen Lodge unterkamen. Schon auf diesem Teil des Treks kamen einem andauernd Esels- oder Yak-Karawanen entgegen, die überwiegend Gepäck von Trekkinggruppen oder Expeditionen transportierten.

In Namche legten wir einen Tag Pause zur Akklimatisierung ein, den wir mit einer Wanderung in ein Seitental verbrachten, wo wir zum Höhengewinn irgendwann einfach einen Hang hochkletterten und uns ein paar Stunden in die Sonne legten. Namche selbst ist ein wirklich nettes Fleckchen. Überall wuseln bunt gekleidete Sherpas durch die engen Gassen, ebenso bunt gekleidete (anderer Style) Trekker machen letzte Besorgungen.

Teil III: Namche Bazar – Mong La

Ama Dablam (6.814m)

Wir haben uns in Namche relativ spontan entschieden, doch jeder einen Porter für den Trek zu engagieren. Wir hatten zwar nicht besonders viel Gepäck dabei, jeder Rucksack wog vielleicht 12kg, aber mit nur einem kleinen Tagesrucksack macht das ganze doch einfach mehr Spaß. Unser beiden Porter hießen Bing und Dawa, wollten 10EUR pro Tag und wir haben im Nachhinein gesagt, daß das die besten 140EUR waren, die wir jeder im Jahr 2005 ausgegeben haben. Dawa sprach leider gar kein Englisch, der jüngere der beiden, Bing, konnte ein paar Brocken. Dennoch waren die beiden klasse Begleiter für den Trek!

Von Namche aus folgten wir zunächst der Haupttrekkingroute, bis dann nach ca. 2h der Weg ins Gokyo Tal scharf nach oben links den Hang rauf abzweigte. Das Gros der Trekker und alle Yak-Karawanen bogen direkt ins Khumbu Tal Richtung Kloster Tengboche ab, sollte uns recht sein. Nach weiteren 2h kamen wir in der Lodge auf dem Mong La (ca. 4.000m) an. In einer wiederum sehr netten Lodge genossen wir den grandiosen Blick auf die Ama Dablam (6.856m), die als schönster Berg Nepals gilt, und lernten die beiden englischen Army-Brüder (einer der beiden war Bombenentschärfer, interessanter Job) sowie die Waliserin Sian und ihre australische Freundin nebst Ehemann kennen, die uns immer wieder begegnen sollten.

HIER geht´s weiter ins Gokyo Tal 

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